Spuren einer Besiedlung weit vor der klassischen Antike sind aber heute noch
zu besichtigen. Jungsteinzeitliche Megalithtempel wie Ggantija auf Gozo und
Tarxien auf Malta um nur einige zu nennen, haben mit einem Alter von fast 6.000
Jahre mehr auf dem Buckel als die Pyramiden von Gizeh. Aus der Bronzezeit (2000-1000
v. Chr.) stammen rätselhaften Schleifspuren, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit
mit Eisenbahngleisen nach dem englischen Rangierbahnhof Clapham Junction benannt
sind.
Phönizier und Karthager besiedelten die Inseln ab ca. 1100 v.Chr. Nach
dem zweiten Punischen Krieg 218 v. Chr. hinterließen die Römer ihre
Spuren. Im Lauf des Untergangs des weströmischen Reiches lieferten sich
die Vandalen ein kurzes Intermezzo auf dem Archipel. Der byzantinische Feldherr
Belisar vertrieb diesen germanischen Stamm jedoch im Jahr 533 n.Chr. Nach häufigen
Überfällen erobern muslimische Araber im Jahr 904 die Inseln und sollen
die gesamte byzantinische Bevölkerung getötet haben.
Auf die Araber folgen im Jahr 1090 die Normannen, die 1194 vom römisch-deutschen
Kaiser Heinrich IV. beerbt werden. 1268 kommen die Franzosen, die jedoch schon
1284 vom spanischen Haus Aragon vertrieben werden. Die folgenden Jahrhunderte
sind von sarazenischen Piratenüberfällen geprägt durch die viele
Einwohner als Sklaven ins Nahe Nordafrika verschleppt wurden.
Nachdem der Johanniterorden 1525 von der griechischen Insel Rhodos vertrieben
wurde, schenkte Kaiser Karl V. die Insel dem ehemaligen Kreuzritterorden. Seit
dem sind die Johanniter auch als Malteser Orden bekannt. Diese Ritter drückten
der Insel ihren Stempel durch mächtige Befestigungsbauten auf. In diesen
Bastionen verteidigten sie sich 1565 monatelang gegen eine zahlenmäßge
Übermacht der Osmanen und Sararzenen. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts
hatte der Orden auf den gesamten Inseln Türme in Sichtweite errichtet, die relativen Schutz vor den häufigen Überfällen
boten. Finanziert wurden diese Bauten durch hohe Steuern der Bevölkerung,
die sich daher 1775 gegen den Orden erhob.
1798 eroberte Napoleons Ägyptenflotte die Insel. Bereits zwei Jahre später
vertrieben die Engländer den Korsen und machten die Inseln zu Ihrer Kolonie.
Im ersten Weltkrieg diente Malta als großes Lazarett. Nach einem Aufstand
gegen die angelsächsischen Kolonialherren im Jahr 1919 erlangte Malta 1921
Teilautonomie. Im zweiten Weltkrieg nutzten die Alliierten die Insel als „unsinkbaren
Flugzeugträger“. Deutsche und Italiener bombardierten die Insel daraufhin
heftig. 1964 erhielt Malta seine volle Unabhängigkeit und ist seit 2004
Mitglied der Europäischen Union. |